Von der Utopie der Schöpfung - Das Bauhaus

„… überall noch wächst das Neue aus den Übergängen, die zwischen Gewesenem und Kommendem sich in unserer Gegenwart niederschlagen“, hält Wilhelm Wagenfeld in einer Notiz fest.

Am 5.9.2019 hat Frau Julia Bender-Helfenstein uns in einem spannenden und aufschlussreichen Vortrag erläutert welche Idee sich hinter dem Bauhaus verbirgt und wie weit die Utopie der Schöpfung in unsere Zeit reicht. Aus der Idee heraus, das Handwerk und die Künste zu vereinen, gründet sich das Staatliche Bauhaus in Weimar. Was einst als Utopie begann, ist heute eine der bedeutendsten Bewegungen der klassischen Moderne und Wagenfelds Tischlampe gilt als Stilikone des Designs. Im Rahmen des Vortrags stand die historische Entstehung des Bauhauses ebenso im Vordergrund wie die kritische Betrachtung der einst geforderten Vereinigung von Kunst und Handwerk. Ausgewählte Beispiele dienten als Impulsgeber, um im gemeinsamen Dialog über die Bedeutung des Bauhauses für die Gegenwart zu reflektieren. 

Julia Bender-Helfenstein studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Bildende Kunst in Marburg und Neapel. Nach einer Magisterarbeit zur Druckgrafik des 17. Jahrhunderts befasst sie sich im Rahmen ihrer Dissertation mit künstlerisch-kulturellen Transferprozessen zwischen den nordniederländischen Provinzen und den protestantischen Gebieten des Alten Reichs. Die Rolle und Funktion fürstlicher Auftraggeberinnen steht im Fokus der Untersuchung.
Ihr Interesse und ihre Begeisterung für Kunst- und Kulturgeschichte stehen auch beruflich im Vordergrund. Als freie Kunsthistorikerin und Museumspädagogin arbeitet Julia Bender-Helfenstein für verschiedene Museen im RheinMain-Gebiet. Wissenstransfer und kulturelle Bildung sind dabei Leitmotive ihrer museumspädagogischen Arbeit.